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Kinder im Mittelpunkt

Im Laufe der Zeit haben sich die Lebensbedingungen von Kindern in unserer Gesellschaft gravierend verändert. Kind sein heute bedeutet oft ein Aufwachsen mit immer weniger Zeit zum Spielen. Natürliche Erfahrungs- und Erlebensräume sind rar und Bewegungsmöglichkeiten sind nicht für alle Kinder selbstverständlich. Die Wohnverhältnisse sind häufig beengt und durch den ständig wachsenden Verkehr gibt es kaum noch für Kinder allein erreichbare Wälder und Wiesen zum Toben und Experimentieren. Wir können diese Entwicklung nicht aufhalten – aber wir können den Kindern Zeit und Raum geben für eine kindgerechte Entwicklung. Dabei orientieren wir uns an ihren Interessen und Stärken, damit sie sich Neugier und Leistungsmotivation als eine wichtige Grundvoraus-setzung für ein lebenslanges Lernen erhalten.

Der Mittelpunkt unserer Arbeit ist das Kind mit seinen Bedürfnissen und Rechten. Für seine Entwicklung braucht es verlässliche Beziehungen, in denen es Sicherheit und Geborgenheit erfährt. Aus diesem Grunde hat die Eingewöhnungszeit für uns eine große Bedeutung. Wir bauen zu jedem Kind eine vertrauensvolle, verlässliche Beziehung auf und  begegnen ihm mit Respekt und Achtung. Wir sehen die Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Kinder brauchen viel Zeit zum Spielen, deshalb zerteilen wir diese Zeit so wenig wie möglich. Im Spiel lernen sie – mit allen ihren Sinnen – mit starker emotionaler Beteiligung – mit geistigem und körperlichem Krafteinsatz. Es ist ein ganzheitliches Lernen, weil es die ganze Persönlichkeit fordert und fördert. Das Spiel ist die Möglichkeit für Kinder, sich mit anderen Personen auseinander zu setzen, ihnen näher zu kommen, ihre Eigenheiten, Stärken und Schwächen zu entdecken und zu respektieren – und damit zugleich sich selbst vertrauter zu werden.

Neben dem Gruppenraum haben die Kinder unterschiedliche Möglichkeiten, um auch ungestört spielen zu können. Beliebte Treffpunkte sind das Außengelände, das Bällebad, die Halle und die Turnhalle. Hier können sie sich in begrenzter Anzahl auch mit Kindern der anderen Gruppen treffen und ihre Bewegungsfreude ausleben. 

Wir beobachten die Kinder regelmäßig, um ihre Interessen, Stärken und Themen zu entdecken und um festzustellen, wie sie sich die Welt aneignen. Ausgewählte Beobachtungen werden in den Bildungsbüchern der Kinder festgehalten. Es sind darin Fotodokumentationen, eigene Werke, Selbstporträts und Spielgeschichten zu finden.

Anforderungen werden individuell am Entwicklungsstand der Kinder ausgerichtet und unter anderem im Rahmen von Projekten in den Gruppen und bei gruppenübergreifenden Aktivitäten an sie herangetragen. In Projekten setzen sich Kinder und Erwachsene über einen unterschiedlich langen Zeitraum intensiv, zielgerichtet und in vielfältigen Aktivitäten mit einem Thema aus der Lebensrealität der Kinder auseinander. Dabei planen wir nicht für, sondern mit den Kindern und suchen mit ihnen gemeinsam nach Antworten auf ihre Fragen.

Eine differenzierte Raumgestaltung regt die Wahrnehmung der Kinder an und fördert die Eigenaktivität, die Orientierung und die Kommunikation. Wir sorgen für eine anregende und herausfordernde Umgebung und geben den Kindern die Möglichkeit, Dinge selbst zu entwickeln, selbst zu ent-scheiden und selbst zu erproben.

Unsere Einrichtung ist ein Haus für Kinder – sie stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Täglich nehmen wir Anteil an ihren kleinen und großen Schritten und freuen uns, sie in ihrer Entwicklung begleiten zu können.

Kinderrechte

Ich habe ein Recht …

  • zu spielen
  • auf meine eigene Entwicklung
  • beachtet und verstanden zu werden
  • mitzubestimmen
  • auf Zuverlässigkeit
  • auf Fantasie und eigene Ideen
  • mich zu entspannen
  • mich auszutoben
  • auf Sicherheit
  • auf freie Zeit
  • Erfahrungen zu sammeln
  • Geheimnisse zu haben
  • auf Gewaltfreiheit

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